Gedichte

Nordlichter – Lied

Sommer in Bothel 2011

 

Wo der Weser Wellen nähern sich dem Meer –

und kein Almkuh-Schellen jemals drang hierher,

weil in flache Breiten sich das Land ergießt  –

und auf trocknen Heiden nur Wacholder sprießt.

 

Wo durch Windes Grimme sich die Birke biegt –

und die kleine Wümme in das Moor sich schmiegt,

wo des Hauses Gauben unter Eichen kauern –

und des Jägers Augen von dem Hochsitz lauern.

(Auf den Hirsch, den Eber und des Damwilds Kuh,

während seine Leber spricht dem Kornbrannt zu…)

 

Blond sind ihre Kinder, dunkel ist die Tracht,

schwarzbunt sind die Rinder, wie die halbe Nacht.

Wenn des Mondes Glanze übers Moor hier steigt –

zu des Irrlichts Tanze ein Klabauter geigt!

 

Da sind wir geblieben! Wer als Nordlicht flackert –

muß die Landschaft lieben, wo die Graugans gackert!

 

J. A.