Gedichte

Der Duft der Erde – Gedicht

 

Wenn sie des Frühlings Lüfte wecken,
beginnt die Erde sich zu recken.
Sie riecht nach Humus und nach Moos,
nach welkem Laub in ihrem Schoß.


Bald schlüpft sie in das Grün der Saaten
und scheut nicht Ackerpflug noch Spaten.
Ihr Ehrgeiz liegt auf grünen Wiesen,
wo auch die ersten Blumen sprießen.
Doch immer kecker wird die Krume,
begnügt sich nicht mehr mit der Blume:
Sie bringt Gemüse, Früchte, Beeren
hervor, sowie die prallen Ähren.

Und kommt die Erntezeit heran,
riecht sie nach Heu und Stroh sodann.
Liegt das Getreide in der Scheuer,
riecht sie oft nach Kartoffel-Feuer.
Sowie nach Pilzen in den Wäldern
und Wein in unsern Glasbehältern
Wir danken dann mit Erntekränzen,
mit Feiern und mit Ernte-Tänzen
der Erde, während wir uns laben,
für eines Jahres reiche Gaben!


Doch während wir die Ernte feiern,
beginnt die Erde auszuleiern…
Und nach des Sommers reicher Fülle,
riecht sie auch manchmal nur nach Gülle.

J. A.

Der Duft der Erde - Einband