Gedichte

Mooreichen-Paar

Jeder blickt in seine Richtung,
was als einen Streit ich deute.
Einen Streit wohl ohne Schlichtung,
der bewegt zwei Eheleute?

Vielleicht wollen sie sich trennen,
fühlen sich so gegensätzlich,
weil Gedanken sich verrennen
und ein jeder sehr verletzlich.

Düster der Gemüter Schatten,
wie im Moor gegerbtes Holz.
So verletzten sich die Gatten –
und bedrückten ihren Stolz.

Doch sie scheinen nicht zu ahnen,
dass sie trotz der neuen Wunden,
aus dem selben Holze stammen,
fein geschnitzt und tief verbunden.
J. A.