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Zauberspiegel – Gedicht

 Zauberspiegel

Im Spiegel sah ich einen Andern,
der auf der Suche nach dem Sinn,
ermüdet von dem steten Wandern,
sich dumpfer Traurigkeit gab hin.

Des Bildes Züge jäh verschwammen,
wollten nicht bleiben, wie es schien!
Erst Zauberworte konnten bannen,
ihn hindern, wieder zu entfliehn.

So spiegelte sich manche Frage
die uns bewegte, hier wie dort.
Gespiegelt wurden Lust und Klage
an jenem klaren Niemands-Ort.

Bis sich der Zaubertext verwirrte,
das Echo ausblieb über Nacht,
der Spiegel schwer zu Boden klirrte –
und eine dunkle Lücke klafft.

J. A.

 

J. A.