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Don Juan – Oper im Marionettentheater – Gedicht

Don Juan 

Oper im Marionettentheater

Ganz zierlich wirkt die kleine Bühne,

und Mozart kommt vom Band.

Und unter einer dünnen Schiene,

hängt die bemalte Wand.

 

Kaum sieht man diese feinen Schnüre,

die nun das Spiel bewegen.

Vergisst sogar, dass wer sie führe,

damit sie für uns leben!

 

Sieh da, schon naht uns Donna Anna,

die hilferufend singt,

in dem gespielten Opern-Drama,

weil wer ins Zimmer dringt! 

 

Und später klagt auch die Elvira,

im herrlichsten Sopran,

als die verlassene Amira,

um ihren Don Juan!

 

Die junge Braut, sie heißt Zerline,

muss singend widerstreben –

um nicht als kleine Konkubine

Giovanni sich zu geben…

 

Wir warten weiterhin gebannt

auf Don Giovannis Sühne.

vergessen, dass des Spielers Hand

uns führt nur auf der Bühne…

 

Als dann am Schluss, leicht abgekürzt,

das Höllenende naht,

Giovanni in die Tiefe stürzt,

schützt ihn allein ein Draht.

 

Und an dem hellen Tageslicht,

fernab von der Kultur,

bedenke ich – ob mancher nicht 

bewegt an Schnüren nur?

Don Juan – von Katja Hellmich

und Claudia Löschner

J. A.

2 Kommentare

  1. Heidrun Pohl

    Danke liebe Jo!
    Mit Schmunzeln – wie Du angemerkt hast – erinnerst Du mich an die Villa, dem Ort unserer Kindheit . Dein Vater zeichnete auf transparentes Butterbrotpapier Bildergeschichten und bewegte diese durch Pappkartonrahmen gegen ein Kerzenlicht….die Melodie Deines Gedichtes erinnert mich an diese Momente! ….Servus! Heidrun

    • Das ist aber nett, ganz herzlichen Dank! Ja ich erinnere mich auch noch gern an unsere gemütlichen Winternachmittage an der Laterna Magica und an noch viele schöne gemeinsame Erlebnisse aus unserer Kindheit! Servus, liebe Heidrun!

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