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Babička – Gedicht

Die steilen Stufen sind zu hoch geraten;

ich kann die Füße kaum darüber heben.

Die Einkaufstasche scheint mir überladen,

ich muss noch weniger hinein wohl geben?

Ein Spiegel ist auch selten zu erreichen,

wenn ich einmal in einem Gastlokal

mir  durch die Haare möchte streichen

zu kleiden mich korrekt – in Hut und Schal.

Im Supermarkt, am letzten großen Tresen,

steh ich verwirrt vor dessen Waren Fülle.

Versuch die aufgedruckte Schrift zu lesen,

die selbst zu winzig ist für meine Brille.

Sehr lästig wird  mir immer an der Haltestelle

in einer dicht gedrängten Menschenmenge,

wenn  ich mich mühsam zu dem Ausgang quäle,

und angeschubst dann fühle, im Gedränge.   

Doch wär dies alles weiter nicht so schlimm,

wie die Verachtung, die ich manchmal sehe,

wenn ich vor einem Schalter ratlos bin –

und nicht gleich jedes schnelle Wort verstehe!

 

Einst war ich schön und jung, aktiv und kräftig,

nun bin ich alt und schwach, fast wie ein Hauch…

Das Leben lief vorüber zu geschäftig!

Erstaunt wach ich aus einem Traume auf.

J. A.

Einband des Buches Hau Abendruh