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Kater Ferris Klagelied – Gedicht

Kater Ferris Klagelied  

Verjagt mich nicht, wenn ich miau,

ich bin ein alter Kater!

Mein Fell ist lang und dunkelgrau,

wie einst bei meinem Vater…

Mein Mütterchen war seidenzart,

ein sanftes Rasse-Kätzchen,

mit einem feinen Katzenbart,

und weichen Sammet-Tätzchen.

Als ich ein Katzenjunges war,

erwarb mich eine Dame –

die zahlte einiges in bar…

und gab mir meinen Namen.

Sie fand mich auch ganz kuschelig,

sehr niedlich und adrett.

Sie bürstete und kraulte mich.

Ich schlief in ihrem Bett.

 

Doch irgendwann war alles aus,

genau kann ich’s nicht sagen.

Man warf die Frau aus ihrem Haus.

Es halfen keine Klagen!

Nun schlaf‘ ich ungeschützt allein,

in Ställen oder Scheunen.

Hab weder Körbchen, weder Heim,

muss durch die Gärten streunen…

Miau.

J. A.

Kater Streuner oder Ferri Athenstedt

„Ferri Athenstädt“ erinnert an den herunter gekommenen Adeligen aus dem Roman „Der Golem“, von Gustav Meyrink

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