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Häuslicher Waschtag – damals

Großmutters  Waschtag

 

Am Tag davor, bereits voll Grimm

mit einem Seufzer in der Stimm‘,

begann die Omama aus Winden

uns Enkelkindern zu verkünden:

 

Damit ihr Kinder es nur wisst,

dass morgen großer Waschtag ist!

Ihr seid nur insofern betroffen,

als keine Zeit ist, um zu kochen.

 

Ich hoff’, es ist euch nicht zu arg,

es gibt Kartoffeln nur mit Quark.

Die Jause fällt auch morgen aus,

am besten geht Ihr aus dem Haus.

 

Denn dieser Tag ist voller Mühe!

Im Wäschetopf kocht Seifenbrühe,

in der ich heiße Wäsche drehe –

und selber in den Dämpfen stehe…

 

Die nasse Ladung dann, wie Würste

heraus mir wringe und die Bürste

zum Schrubben nutz – mit voller Kraft

im dicken Seifenflockensaft.

 

Und was die Bürste nicht geschafft,

wird auf dem Wäschebrett vollbracht.

Dann in dem klaren Wasser wende –

und spül‘ ich alles noch zu Ende!

 

Hängt erst die Wäsche auf der Leine

erwart‘ ich, dass die Sonne scheine!

Ich sag’s, damit ihr es nur wisst,

dass morgen großer Waschtag ist!

 

Häusliche Wäsche von 1915 etwa

J. A.

Als kleine Grundschulkinder durften wir die Ferien oft bei unserer Oma in der Holledau verbringen. Eine schöne Zeit, nur wenn es „große Wäsche“ gab, wurde es  ungemütlich! Das Wäschewaschen war damals noch eine sehr aufwendige und anstrengende Arbeit.

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