Gedanken Gedichte Sonstiges

Krötenklage – Gedicht

Krötenklage

Eine Kröte hört ich klagen,

die ich traf vor einem Teich,

in den ersten Frühlingstagen,

wohl bereit zu ihrem Laich.

Dass sie diese Wassermasse,

da kein andres Wasser nah,

eigentlich im Grunde hasse,

weil ihr einst hier Leid geschah.

Gleich als arme kleine Quabbe,

sagte man ihr unverblümt,

dass sie Krötenwarzen habe

und man sich deswegen schämt.

Später, als sie trotzdem gerne,

in dem Teiche schwamm umher,

hörte sie selbst aus der Ferne,

dass sie leider hässlich wär.

Weil sie knollig sei und grau,

mag sie niemand gern berühren.

Traurig drum, im Morgentau,

muss sie zu dem Teich marschieren.

Liebe Kröte, lass dich bitte,

nicht so midleid-selig gehen.

Heb das Köpfchen aus der Mitte,

gib dich stolz, dann bist du schön!

Wandre weiter zu dem Teiche

deinen Weg durch Wald und Flur…

Krötengang und Krötenlaiche

sind ja Wunder der Natur!

Knoblauchkröte

 

 

 

 

 

 

J. A.